Norwegen-Tour 2022
Tag 1 – Abreise
Freitagnachmittag, 16.28 Uhr… Endlich war es soweit. Unser großes Abenteuer konnte beginnen.
Eher als geplant stiegen wir in unseren „Günni“ und machten uns auf den Weg zur Autobahn. Unser erstes Ziel für die Nacht war der „CamperStop Aabenraa“ in Dänemark.
Die Fahrt über die A7 verlief soweit problemlos. Na klar, kam es zwischendurch mal zu einem Stop and Go, aber insgesamt haben wir die 360 km gut und flott meistern können.
Gegen 22.30 Uhr hatten wir unser Ziel erreicht. Der Stellplatz ist zu jeder Tages- und Nachtzeit befahrbar, man darf ihn jedoch nicht mit dem direkt daneben liegenden Campingplatz verwechseln. Dann ist man definitiv mehr Geld los 😉
Der Stellplatz ist mit einer Schranke abgesperrt. Diese öffnet sich aber bei der Einfahrt automatisch. Hat man die Einfahrt passiert, fährt man direkt auf ein kleines Häuschen zu. Hier befinden sich die sanitären Anlagen und auch der Kassenautomat. Am Kassenautomat erfolgt der Check-In. Hier bekommt man eine Plastikkarte, die auch für die Nutzung des Warmwassers benötigt wird. Für eine Nacht haben wir inkl. Strom und Nutzung der Duschen (warm Wasser) 200 DKK (26,89 Euro) bezahlt. Wir konnten problemlos mit der Kreditkarte zahlen.
Für den gesamten Stellplatz (20 Plätze) gab es lediglich zwei Unisex-WC/Duschräume. Diese waren für eine Nacht okay, jedoch haute einen die Sauberkeit nicht vom Hocker…
Tag 2 – Von Dänemark nach Schweden
Samstagfrüh ging es weiter in Richtung Schweden.
Um den Stellplatz verlassen zu können, muss die Schranke mittels der Plastikkarte geöffnet werden. Erst danach kann man zurück zum Kassenautomaten und auschecken. Etwas umständlich, aber zu zweit kein Problem.
Bevor es wieder auf die E45 in Richtung Kolding ging, haben wir noch einen Abstecher zum Strand in Aabenraa gemacht und dort den Hund „gelüftet“ (Auf dem Stellplatz hing ein Schild mit dem Hinweis, dass Hunde außerhalb des Geländes zu lüften sind 😀 )
Ab Kolding ging es dann auf die E20. Kurz vor der „Großen Belt Brücke“ haben wir nochmal die Zeit genutzt und einen kurzen Spaziergang am Strand gemacht und die Füße ins Meer getaucht.
Danach ging es ab auf die Brücke. Im Vorfeld hatten wir uns ja entschieden den BroPas zu abonnieren. Leider mussten wir feststellen, dass dieser nicht für die Große Belt Brücke gültig ist. Unser Kennzeichen wurde nicht gelesen und wir mussten an der Express-Spur etwas peinlich berührt anhalten, die Kreditkarte zücken und 250 DKK (33,63 Euro) hinblättern.
Danach ging es es aber erstmal ohne Probleme weiter. Mit einem mulmigen Gefühl näherten wir uns dann der Öresundbrücke. Vorsichtshalber hielten wir schon mal die Kreditkarte bereit, aber unser Kennzeichen wurde gelesen und wir konnten die Mautstelle passieren. Welcome to Sweden!
Unser nächstes Ziel für die Nacht war der Stellplatz Vreta Kloster am Göta Kanal. Diesen erreichten wir nach 741 km. Für eine Nacht mag der Stellplatz für vollausgestattete Wohnmobile okay sein, aber nicht für uns „Camper“. Bei Ankunft war die Rezeption bereits geschlossen. Die Nutzung der sanitären Anlagen ist jedoch nur mit einer Karte möglich, die man beim Check-In erhält. Strom sucht man ebenfalls vergeblich. Diese Infos erhielten wir von einem freundlichen Camper-Ehepaar, die uns sogar ihre Duschkarte geliehen haben. Wir konnten also sauber und nicht mehr klebrig ins Bett hüpfen.
Tag 3 – Vorbei an Stockholm, weiter in den Norden
Heute standen rund 857 km auf dem Plan. Ein ambitioniertes Ziel, was wir aber gut gerockt haben. Unser Ziel für die Nacht war ein kleiner Stellplatz auf einer Landzunge in der Nähe der Stadt Umea. Hier kamen wir gegen 23 Uhr an. Auf dem gesamten Stellplatz befand sich lediglich ein weiterer Camper und wir hatten somit freie Platzwahl 😀 Eine Nacht kostet inkl. Strom und Nutzung der sanitären Anlagen kostet hier 250 SEK (24,14 Euro). Da wir bereits von den ganzen Kilometern echt geschlaucht waren, entschlossen wir uns den nächsten Morgen, insbesondere das Wetter, abzuwarten und uns dann zu überlegen, ob wir weitere Kilometer schrubben oder uns einen Tag Pause gönnen.
Tag 4 – Durchatmen
Heute starteten wir zunächst in einen grauen und nebligen Tag. Da der Wetterbericht jedoch viel Sonne versprach, entschieden wir uns für die Pause. Und wir haben alles richtig gemacht. Wir wurden mit einem herrlichen Blick aufs Meer, viel Sonne und Meeresrauschen belohnt.
Nach einem ausgiebigen Frühstück, natürlich draußen im Sonnenschein, ging es auf Entdeckungstour. Wir wollten jetzt mal bei Tageslicht sehen, wo genau wir uns befanden. Wir waren echt angetan. Der Stellplatz ist dem Restaurant Kvarkenfisk angeschlossen, das in einem kleinen Hafen liegt. An diesen grenzen viele kleine rote Häuschen, die auf jeden Fall ein Foto wert sind. Das Betreiberehepaar war sehr freundlich und erzählte uns stolz, wie sie 2010 angefangen haben dieses Idyll zu erbauen. Neben dem kleinen Hafen wollten wir aber auch noch die Gegend erkunden und zogen gegen Mittag los.
Da es leider sehr viele Privatstraßen auf der Landzunge gibt, hatten wir nicht viele Möglichkeiten diese wirklich zu erkunden. Einen Schotterweg gab es jedoch, der nicht gesperrt oder als privat gekennzeichnet war. Diesen haben wir dann eingeschlagen und sind an einer für Schweden typischen kleinen felsigen Bucht gelandet. Von hieraus hatten wir einen tollen Blick aufs Meer. Nach einem Fotoshooting ging es dann aber auch schon wieder zurück zum Stellplatz, denn wie gesagt, es gibt nicht viele Möglichkeiten die Landzunge zu erkunden. Aber um einfach mal abzuschalten, ist diese echt toll.
Wieder am Stellplatz angekommen, wurde zunächst relaxt und dann, wie es sich gehört, der Grill angeschmissen. Bei leckerem Essen und einer Runde Kniffel haben wir den Abend im kleinen Hafen ausklingen lassen.
Einfach mal die Seele baumeln lassen musste heute wirklich sein.
Tag 5 – Die E10 ruft
Nach der gestrigen Pause hieß es heute früh aufstehen, „Günni“ startklar machen und die nächsten 587 km in Angriff zu nehmen. Unser heutiges Ziel für die Nacht war der Stellplatz Camp Alta.
Zunächst ging es jedoch für uns von der E4 auf die E10 bei Töre. An Straßenbelegen hatten wir heute alles dabei und wurden teilweise echt gut durchgeschaukelt… An eine Autobahn erinnert die E10 definitiv nicht 😀
Aber nur der Route zu folgen war uns dann doch zu langweilig und wir folgten irgendwo im Nirgendwo einem kleinen Waldweg. Dieser ging zunächst an einer Wiese entlang und wir hatten das Glück ein Rentier zu sehen. Der Weg wurde im Verlauf immer sandiger und führte uns direkt auf einen kleinen Platz oberhalb eines Flusses. Wir waren nicht die ersten, die dieses Plätzchen entdeckt hatten. Tische und Stühle zeigten, dass dies vermutlich ein Geheimtipp unter den Einheimischen ist. Nach einer kurzen Pause ging es zurück auf die E10, wir wollten ja schließlich noch den Polarkreis sehen. Dort angekommen, waren wir doch sehr enttäuscht. Mehr als ein verwittertes Schild gab es nicht zu sehen. Insgesamt ist der gesamte Platz dort in die Jahre gekommen. Das Restaurant und die angrenzenden Häuschen sind augenscheinlich verlassen und verwildert. Man könnte hier echt mehr draus machen…
Gegen 18.45 Uhr kamen wir auf dem Campingplatz an. Von der Sonne, die uns den ganzen Tag begleitet hatte, war nichts mehr zu sehen. Uns erwartete ein kurzes Gewitter und Starkregen. Wir hoffen, dass das kein Vorgeschmack auf die Lofoten war…
Nachdem der Regen nachgelassen hatte, haben wir erstmal einen Rundgang über der Platz gemacht. Eine Nacht kostet hier inkl. Nutzung der sanitären Anlagen und Strom 300 SEK (28,54 Euro). Der Platz ist direkt an einem See gelegen und bietet diverse Möglichkeiten sich seine Zeit zu vertreiben (Sauna, Feuerhaus, Schwimmen, Boot fahren, angeln, usw.) Wir wollten hier jedoch nur die Nacht verbringen.
Da das Wetter nicht sonderlich einladend war, haben wir es uns im Bus gemütlich gemacht und geschlummert.
Tag 7 – Willkommen in Norwegen
Auch am nächsten Morgen sah das Wetter nicht besser aus, daher wurde schnell gepackt und die Fahrt wieder aufgenommen. Heute standen rund 300 km und auch der Grenzübertritt nach Norwegen an. Der Grenzübertritt in Björnfjell (auf 761 Höhemetern) verlief problemlos. Vorsichtshalber haben wir jedoch trotz Regen und eisigen Temperaturen am Zollhäuschen angehalten und unseren Hund angemeldet. Man hat ja schon die wildesten Geschichten gehört und wir wollten auf Nummer sicher gehen…
Durchgefroren ging es wieder in den Bus und zunächst auf der E10 in Richtung Lödingen. Hier wollten wir die Nacht auf dem Stellplatz „Lödingen Bobilcamp“ verbringen. Dieser ist über die 85 zu erreichen, d.h. wir mussten unsere eigentliche Route für einige Kilometer verlassen, aber es hat sich gelohnt. Der Stellplatz befindet sich in einem kleinen Hafen und ist wirklich zu empfehlen. Hier kann man den Fähren, die von Lödingen nach Bognes ( und umgekehrt 😉 ) fahren zuschauen und das Meer mit tollen Bergen im Hintergrund genießen.
Die sanitären Anlagen sind modern und sauber und befinden sich in unmittelbarer Nähe zu den Stellplätzen. Der Platz ist zwar klein, aber beinhaltet alles was man benötigt, u.a. auch eine kleine Küche und eine Waschmaschine/einen Trockner. Für eine Nacht inkl. Strom und Nutzung der sanitären Anlagen haben wir 32,99 Euro bezahlt.
Wer sich seine Beine vertreten möchte, kann zum kleinen Leuchtturm kraxeln. Dieser ist direkt vom Stellplatz aus über einige Holzstufen zu erreichen. Nach Regen kann der Weg jedoch sehr matschig sein. Von hieraus hat man auch einen tollen Blick über den gesamten Stellplatz und den Hafen.
Fußläufig lässt sich vom Stellplatz lediglich eine Pizzeria erreichen, diese haben wir jedoch nicht getestet.
Für uns ging es dann mit Blick aufs Meer, dem Signalhorn der Fähre und Möwengeschrei ins Bett.