Willkommen Günther!

Willkommen Günther!

17. Februar 2019 0 Von Campingliebe

Hallo!

Hier schreibt Tascha. Ich bin die Freundin des Blog-Schreibers Gerrit und war bislang eher still im Hintergrund, möchte aber heute meine ersten Eindrücke zum neuen Familienmitglied- unserem 30-Jahre jungen VW T3 in quietsch-rot (wir nennen ihn übrigens Günther)- mit euch teilen. 

Alsoooooo….wir hatten vor einigen Tagen den Besichtigungstermin von Günther. Und dass Gerrit ja nun Feuer und Flamme für den Wagen war, dass wusste ich nun seit Wochen schon (wie oft musste ich mir die Anzeige ansehen mit den Bildern und der Beschreibung…). Aber ich bin in solchen Dingen ja eher…sagen wir mal…rationaler veranlagt und muss ein Auto dann doch erstmal live gesehen haben um eine solche Begeisterung zu teilen. 

Dementsprechend fuhren wir also zwiegespalten zu dem Termin- er voller Vorfreude und ich skeptisch und mit dem Gedanken im Kopf, dass ich Gerrit irgendwie vom Kauf abhalten muss, falls der Wagen doch die reinste Schrottkarre sein sollte, schließlich waren wir schon einmal auf hübsche Fotos reingefallen und die Realität sah dann ganz anders aus….

Aber was soll ich sagen: Es gab einfach nichts zu bemängeln!!! Klar gibt es an einem 30 Jahre alten Auto hier und da mal kleine Schönheitsfehler, aber insgesamt wirklich nichts dramatisches, was man nicht hinbekommen könnte. Letztendlich war ja selbst mir mittlerweile klar, dass es bei solchen Oldies eher auf eine gute Basis ankommt und man letztendlich weniger Arbeit und weniger Kosten haben wird, wenn die Karosserie in gutem Zustand ist. Der Innenausbau ist erstmal Nebensache, das kann man sich dann nach und nach noch ummodeln. 

Letztendlich mussten wir gar nicht viel darüber sprechen, wir saßen beide im Bulli und strahlten uns an…DER sollte es sein- unbedingt und sofort!!!! Gesagt, getan. Wir unterschrieben noch am selben Tag den Kaufvertrag! Zuvor erzählte uns der Vorbesitzer aber noch alles was er in dem Bulli verbaut hat und zeigte uns wirklich jede Ecke von Günther und wir machten eine Probefahrt, aber das Gefühl, das entsteht, wenn man das erste mal im Bulli sitzt war für uns entscheidend (ja da bin ich dann auch wieder nicht mehr rational ich weiß, aber ich kannte ja auch zuvor schon alle technischen und nicht-technischen Details des Bullis in und auswendig, da Gerrit ja schon lange mit dem Wagen geliebäugelt hatte, somit war es ja nur noch der tatsächliche Eindruck der fehlte und eben die Tatsache, ob die Fotos der Wahrheit entsprechen und er wirklich kaum Rost hat). Was uns auch außerdem irgendwie beruhigte war der Vorbesitzer, der sichtlich an dem Wagen hing und ihn fast nicht hergeben wollte, aber aufgrund von Familienzuwachs ein größeres Gefährt braucht und den Tränen nahe war- das bedeutete für uns umso mehr, dass der Wagen keine versteckten Mängel haben würde und gut behandelt worden war. Einziges Manko war jetzt nur noch, dass wir noch 5 Tage bis zur Abholung unseres Bullis warten mussten, aber auch die vergingen und so holten wir den knallroten Bus am 14.02.19 dann endlich zu uns ans Steinhuder Meer.

Endlich war es so weit- nachdem wir vor nur zwei Tagen unseren Bulli erstanden hatten stand unser erster kurzer Ausflug bevor!!!! Zuvor statteten wir ihn allerdings noch mit den ersten dringend benötigten Dingen aus (Kehrblech und Handfeger, Schwämme, Küchenrolle, Decken, Besteck, Wasserkiste usw.). Kleinkrams eben, der aber trotzdem Spaß macht- vor allem das Einräumen und das Überlegen wo was eingeräumt werden soll, schließlich ist es ja wie ein zweites kleines Zuhause auf Rädern 😉

Da dieses Wochenende strahlendster Sonnenschein mit satten 15 Grad auf uns wartete konnten wir unseren „Günther alias Günni“ ja wohl kaum auf dem Hof stehen lassen. Also packten wir recht spontan unsere Sachen und brachen einfach auf. Zuerst wollten wir zwecks Zeitmangel (wir hatten nur diesen Nachmittag) nur einmal um das Meer bis nach Mardorf (wir selbst wohnen in Steinhude, also am anderen Ufer) und uns dort in die Sonne stellen, aber dann kam uns das doch irgendwie zu einfach vor. Also suchten wir über google maps andere Seen in der Nähe und stießen dabei auf die Meißendorfer Teiche, die circa eine Stunde entfernt liegen- perfekt für einen road trip am Nachmittag. Also ging es los: wir wählten die Route über Land (google maps fragt einen ja vor Beginn der Navigation welche Route: Landstraße vs. Autobahn man wählen möchte) und tuckerten los. Das Gefühl nun endlich nach sooooo langem Suchen mit unserem eigenen Bulli über die Straßen zu rollen war einfach großartig J noch besser als gedacht und das bei DEM Wetter!  So fuhren wir also für eine Stunde über Dörfer und kleinere Dörfer und durch Orte, die sich nicht mal Dorf nennen sollten so klein waren sie, bis wir an unserem „Ziel“ ankamen. Leider mussten wir schnell feststellen, dass „einfach mal mit dem Auto/Bulli ans Wasser stellen“ durch den ansässigen Campingplatz nicht möglich ist, zumindest nicht, wenn man nicht die Standgebühr fürs Übernachten bezahlen möchte. So weit so gut, wir fuhren also ein Stückchen weiter und probierten noch andere Stellen mithilfe von google maps aus um  an einen der Teiche zu gelangen. Leider ohne wirklichen Erfolg, sodass wir letztendlich beschlossen ein Stück zurückzufahren und uns an das Ufer der Aller, die hier auch in der Nähe vorbeifließt, zu stellen (Hauptsache Wasser). Kurz darauf fuhren wir dann auf der L190 von der A7 kommend Richtung Essel, kurz vor der Brücke die über die Aller führt, links in einen Feldweg und versuchten die Aller ein Stück zu verfolgen um einen geeigneten Stellplatz direkt am Wasser zu finden. Wir rumpelten also über einige eher weniger befestigte Wege und entschlossen schließlich „das Risiko einzugehen“ als uns nur noch eine Wiese vom Wasser trennte: wir fuhren einfach quer über die Wiese bis zum Ufer und parkten dort. Zuerst war uns ganz mulmig zumute, weil es offiziell bestimmt nicht gern vom Bauern gesehen ist, wenn man sich auf seine Wiese stellt, aber nach mittlerweile über 1 stündiger Suche nach dem geeigneten Stellplatz riskierten wir es einfach. Und tatsächlich hatten wir einen super Blick über die Aller und die Wiesen (mit Kühen;))  und es kam den ganzen Nachmittag niemand um uns zu verjagen. Viel Zeit also zum lesen, essen und Fotos machen.  Fazit ist also: ein Buch mit guten Stellplätzen muss her! Und das zweite und viel wichtigere Fazit: wir lieben unseren Günther schon jetzt und auch wenn wir momentan aufgrund der fehlenden Zeit nur solche kleinen Touren unternehmen können! Und wenn ihr wisst, wie man gut an die Meißendorfer Teiche rankommt lasst es uns in den Kommentaren wissen! Eure Tascha.

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