Einen neuen Gastank bitte!

Einen neuen Gastank bitte!

23. Juli 2020 0 Von Campingliebe

Irgendwann kommt dieses Thema wohl auf alle Camper mit fest verbautem Gastank zu! Ich hatte bei mir den originalen Westfalia-Gastank unter dem Karosserieboden verbaut. Mit jeder TÜV-Untersuchung wird auch die Gas-Plakette erneuert. Um die Gas-Untersuchung bestehen zu können, muss der verbaute Gastank allerdings alle 10 Jahre eine Dichtigkeitsprüfung (TÜV für den Tank) bekommen. Der Vorbesitzer meines Busses hatte diese Dichtigkeitsprüfung das letzte Mal im Jahr 2009 gemacht. Kurz vor meinem Kauf des Bullis machte der Verkäufer noch einmal TÜV neu. Das war im Jahr 2019, also kurz bevor der Gas-Tank abgelaufen ist. Nun hatte ich folgendes Problem: entweder den Tank abbauen und zu einer Firma einsenden, oder gleich einen neuen Tank verbauen. Ausgebaut musste der Tank so oder so werden! Bei genauerem Betrachten des Tanks fiel mir eine größere Delle im Tank auf. Hier war der Lack abgeplatzt und Rost hatte sich gebildet. Mit dieser Delle im Tank würde ich eh keine Prüfung mehr bestehen, dachte ich mir.

Oben: alter Tank mit Delle
Unten: neu gekaufter Tank mit neuem Druckminderer und Befestigungsmaterial

Die Preise für die Dichtigkeitsprüfung des Gastanks liegen ganz grob um die 200€. Ich habe einmal drei verschiedene Anbieter rausgesucht. Hier handelt es sich um die Grundpreise. Je nach Zusatzaufwand wie Ausbau, Sandstrahlen, Lackieren, neuer Unterbodenschutz,… kommen weitere Kosten hinzu. Der günstgste Anbieter mit 170€ ist Wynen-Gas, gefolgt mit 185€ bei Gas-Kraus und schließlich 259€ bei Günzl Classic Parts. Nach etwas Recherche kam ich auf die Gastanks der Firma Biermeier. Sie bieten neben vielen weiteren Größen und Modellen auch zwei passgenaue Tanks für den T2 und T3 an. Der Vorteil dieser Tanks ist, dass sie eine Zulassung nach ECE R.67.01 besitzen. Hier entfallen die 10 jährigen Druckprüfungen.
Das kleinere Modell fasst 20 Liter und ist für die Montage bei vorhandenem Unterboden-Wassertank gedacht. Der zweite Tank, und den habe ich gekauft, ist etwas länger und fasst 25 Liter. Preislich liegen beide Tanks gleich (359€). Hinzu kommt jedoch noch folgendes Zubehör: Die Halterung (119€), der Direktbetankungsadapter (29€) und die Regelanlage 30mbar (99€/119€ je nach Ausgangsrohrgröße). Schlussendlich kommt man mit den Versandkosten von 19€ auf 625€.

Meine anfänglichen Befürchtungen wurden leider bittere Tatsachen!
Der alte Tank war von innen, durch den Karosserieboden verschraubt. Die Schrauben drehten beim Versuch die alten Muttern zu lösen mit! Es half nichts, ich musste von innen meine komplette Küche ausbauen, um an die unter dem Fußboden liegenden Schrauben zu kommen!
Ich maß unter dem Wagen die genaue Position der Schrauben aus und markierte innen deren Lage. Ich wollte nicht unnötig viel Fußboden hochnehmen müssen. Es gelang mir schließlich mit vier kreisrunden Bohrungen die Lage der Schrauben genau zu bestimmen.

Mit Hilfe eines Wagenhebers stützte ich den Tank von unten ab und konnte ihn dann langsam ablassen.
Die Position der neuen Halteplatten musste ich etwas an die Struktur des Bodenbleches anpassen. Mir war wichtig, dass die Halteplatten auf den Seiten der Verschraubungen auf einer „Ausbuchtung“ des Unterbodenbleches auflagen. Um die später wirkenden Kräfte noch etwas besser zu verteilen, ließ ich mir vier Flacheisen mit je zwei Bohrungen (11mm) für die M10 Schrauben anfertigen. Diese Flacheisen legte ich von innen unter je zwei Schrauben. Von unten montierte ich die Halteplatten (auf dem Foto sind noch zu lange Schrauben zu sehen. Diese habe ich noch durch kürzere M10x35mm ersetzt) und bestrich diese noch gut mit Sikaflex.

Nun konnten die Halteriemen durch die Halteplatten gezogen werden. Anschließend benutzte ich wieder den Wagenheber um den neuen Tank an seine Position anzupassen. Ich zog die Riemen durch die Schnallen und spannte diese leicht vor. Wichtig ist, die Riemen immer noch locker genug zu lassen um den Tank drehen und ausrichten zu können. Nun kamen noch die Gummieinlagen unter den Halteriemen bevor ich die Halterungen fest anzog. Der neue Tank saß perfekt!

Gerne dürft ihr wieder eure Meinungen, Erfahrungen und Fragen in den Kommentaren posten. 🙂