Unsere erste Bulli-Tour – Tag 1, Esbjerg
Nun war es endlich so weit! Freitag Morgen packten wir die letzten Sachen in unsere Kulturbeutel, rollten die Betten zusammen und schleppten alles zum Auto. Wir waren irritiert, wie viel es doch geworden ist. Im gleichen Moment redeten wir uns dann aber auch ein, dass man im November nun mal viel Kleidung benötigt. …auch wenn man nur für drei oder vier Tage unterwegs sein wird. Dazu packten wir noch eine Unmenge an Essen, Obst und Kochutensilien sein. Wir waren also bestens für eine Fahrt zum Nordkap gerüstet. 😀
Die Fahrt nach Hamburg verlief ohne Probleme. Die Straßen waren frei und das Wetter zeigte sich auch von seiner besten Seite. Die Sonne strahlte und auch Wind war kaum zu spüren.
Pünktlich erreichten wir den Treffpunkt, an dem wir den Camper übernehmen sollten. Nur wenige Minuten nachdem wir angekommen waren traf auch Stephan ein. Er kam mit dem Bulli auf den Parkplatz gefahren. Nun begann ich doch etwas aufgeregt zu werden. Mit diesem „Geschoss“ sollte ich also gleich durch Hamburg fahren? Stephan war sympathisch und absolut ruhig bei der Übergabe. Wie ein langjähriger Mitarbeiter in einer Campingvermietung erklärte er uns jedes Detail an seinem Wagen. Wir begannen vorne im Führerhaus, gingen dann zum Wohnraum über und endeten hinten am Motor. Zum Ende hin, als wir dann über die Motorisierung fachsimpelten, begann Natascha schon unsere Utensilien in den Bulli zu räumen. Zum Glück war hier etwas mehr Platz, so dass wir noch genug Raum zum Bewegen hatten.
Die Betten und Schlafsäcke verstauten wir direkt im Hochdach. Dann wurde es ernst! Stephan sagte, wir könnten ihn jetzt noch kurz nach hause fahren, er würde nicht weit wohnen. Ich setzte mich also auf den Fahrersitz und wollte den Schlüssel in das Zündschloss stecken. Prokelnd versuchte ich mich mit dem Schlüssel am Zündschloss, dachte schon ich hätte den falschen Schlüssel genommen, da er einfach nicht passen wollte. Stephan, der neben mir auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte, kommentierte das nur trocken mit: „na, du musst auch schon wollen 😉“. Ich hatte es wohl also zu zaghaft versucht. Mit etwas Kraft drückte ich nun den Schlüssel ins Zündschloss. Umgedreht, vorgeglüht und gestartet. Der Diesel im Heck fing an zu ruckeln und zu zuckeln. Der Wagen besaß eine 4-Gang-Schaltung und keine Servolenkung, wie uns Stephan schon vorab sagte.
Bislang hatte ich immer Respekt davor einen Wagen ohne Servolenkung zu fahren. Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. Lediglich im Stand ist es kaum möglich den Bulli zu lenken. Rollt der Wagen aber erst mal, dann ist es fast so einfach wie bei den modernen Autos.
Bei dem Getriebe sieht es schon anders aus. Das Vier-Gang-Getriebe verfluche ich noch immer. Ich habe es in den vergangen Tagen einfach nicht geschafft im ersten Gang ohne Ruckeln und Vibrieren oder riesiger schwarzer Rauchwolke anzufahren. Wenn ihr mir nützliche Ratschläge zu diesem Geteiebe geben könnt, dann gerne in die Kommentare unter den Artikel, ich freue mich. 😉
Nachdem wir, wie in der Fahrschule früher, mit Anweisungen wie „da vorne dann bitte links“ oder „an der Ampel dann rechts“, Stephan zu hause abgeliefert hatten, begannen wir das Navi auf unseren Zielort zu programmieren. „Esbjerg Camping, Gudenåvej 20 – 6710 Esbjerg V“, 3:19 min. wurde uns angezeigt. Aus Hamburg raus war noch einmal die reinste Nervenprobe! Auf der Autobahn wurde es dann aber tatsächlich entspannter. Mit Tempo 90 reihten wir uns auf der rechten Spur bei den LKWs ein und fuhren Dänemark entgegen.
Als wir auf dem Campingplatz ankamen, war es bereits stockdunkel. Die Rezeption war nicht besetzt und nicht beleutet. Wir bekamen schon Angst. Mein Kopf beschäftigte sich bereits ganz unweigerlich mit dem Gedanken des Wildcampens. Wir entdeckten dann aber doch noch einen Zettel im Fenster auf dem dieTelefonnummer des Betreibers angegeben war. So wurde uns dann nach nicht mal einer Minute vom Besitzer des Platzes die Schiebetür zur Rezeption geöffnet. Er erklärte uns welches Waschhäuschen geöffnet hat und wo wir uns hinstellen können. Wir machten uns also auf den Weg zu unserem Standplatz.
Müde und geschafft von der langen Fahrt bauten wir noch schnell das Hochbett um, schlossen den Wagen an die Stromversorgung an und legten uns schlafen. Der Bus sah etwas chaotisch aus, das störte uns zu diesem Zeitpunkt jedoch weniger. 😀
Am nächsten Morgen starteten wir recht früh. Schon um halb Acht waren wir beide wach und ausgeschlafen. Die Nacht war erstaunlich erholsam. Der Platz reichte gut für uns beide aus. Allerdings waren am Morgen dann unsere Bettdecken komplett nass. Das GFK-Dach war von innen nämlich nicht isoliert. Durch die Kälte von außen und die wärmeren Temperaturen von innen bildete sich Kondenswasser unter dem Dach. Zum Glück war das kein Problem, da wir bei der Sonne die Decken einfach auf den Campingtischen am Strand trockneten.
Bereits am Vortag hatten wir uns überlegt nach Vejers Strand zu reisen. Hier darf man nämlich mit Auto auf den Strand fahren. Wir wollten unbedingt mit dem Bulli direkt am Meer stehen und durch die offene Heckklappe aufs Meer schauen können. Ich packte also alles ein und trennte das Stromkabel, während Natascha noch immer oben eingekuschlt im Bett lag.
Eine knappe halbe Stunde später erreichten wir Vejers Strand. Der Ort schien noch zu schlafen. Die kleinen Kaffees hatten so früh noch alle geschlossen. Am Strand standen zwei oder drei weitere Autos. Angler hatten ihre Ruten aufgebaut und hofften auf den großen Fang. Seit Esbjerg fuhr ein Wohnmobil hinter uns, dass uns dann erst kurz vor der Ankuft überholte. Es waren auch Deutsche, die zu uns reinwinkten. Sie wollten wohl auch die ersten Camper am Strand sein.
Wir fuhren etwas den Strand entlang und suchten uns eine geeignete Stelle. Hier parkte ich mit dem Heck zum Meer.
Man hörte nur das leise Rauschen der Wellen. Es war fast windstill, so dass es auch mit geöffneter Tür kaum kalt war. Wir bauten die Betten um, da wir jetzt lieber unten liegen wollten. Leider gab es oben nicht in alle Hinmelsrichtungen Fenster, der Blick aufs Meer war also nur von unten aus möglich.
Als die Sonne aufging und die Strahlen wärmend auf den Bus vielen, räumten wir den Campingtisch und die Stühle aus. Sonnten uns vor dem Bulli am Strand, einfach perfekt! 👌🏻
Gegen Mittag zog es uns aber auch schon wieder weiter. Es war nicht so, dass wir nicht noch Stunden am Strand hätten bleiben können, doch es gab einfach noch so viel zu sehen. Wir wollten weiter nach Blåvand und zum Leuchtturm.
Der Ort war voller Menschen. Alle Läden hatten geöffnet und luden zum Shoppen ein. Wir hetzten einmal durch die Haupt-Einkaufsstraße hoch und runter, guckten kurz hier und da, kauften schlussendlich aber nichts. Dann fuhren wir zum westlichsten Punkt Dänemarks, zum Leuchtturm.
Die Sonne näherte sich immer weiter dem Horizont, der Parkplatz am Leuchtturm war voller Autos. Selbst Mitte November schienen viele Urlauber hier zu sein.
Als die Sonne im Meer versank, machten wir uns wieder auf den Weg zu unserem Campingplatz in Esbjerg.
Ich war schon irgendwie froh als wir endlich auf unserem Stellplatz angekommen sind und den Strom angeschlossen hatten. Wir hätten uns noch unendlich viel ansehen können. Auch ein Ausflug nach Skallingen wäre schön gewesen. Doch da die Sonne in dieser Jahreszeit recht früh untergeht und wir im Dunkeln eh nicht mehr viel besichtigen konnten, entschieden wir uns es für heute dabei zu belassen.
Wir machten es uns im Bulli gemütlich und Natascha kochte noch etwas Leckeres. 😊 Die Tischdeko haben wir vorher frisch am Strand gesammelt.
Sehr schön! Genauso fing unser Wohnmobilleben auch an, schon witzig. Am Vejersstrand haben wir gleich mal Lehrgeld bezahlt, hatten uns festgefahren 😊
Und bis heute, seit fast 20 Jahren schlafen wir so wunderbar erholsam wie zuhause (fast) nie.
Ich hatte ja auch etwas Dusel das wir uns festfahren. Bin aber extra nur dort geblieben wo der Sand schon von den ganzen Autos festgefahren war. 😊
Bei der reise lommen soviel alte….gute gefühle hoch…..ans nordkapp woölte ich auch schon immmer….mit den nordlichtern tanzen….ausserdem bin ich inn der nähe zur dänischen grenze geboren und war dort scjpn viele hundert mal…ich und meine ganze familie sond seot vielen jahrzehnten mitglieder im strandsegelclub Rommme…..dort kann man auch mit dem fahrzeubg an den strand….hihi…..bei ebbe natürlich…..im winter haben wir den strandsegler immer zum eissegler umgebaut und dann auf dem plöner see und dem selenter see eis gesegelt….wünsch euch nen coolen trip . Herold… love and peace